Kuh-Projekt

Zoologie der Rinder

Kühe sind mit Walen verwandt

Wenn wir von Kühen reden meinen wir meist Rinder. Kühe sind weibliche Rinder; Stiere ihre männlichen Artgenossen. In der zoologischen Systematik gehören Rinder zu den Paarhufern. Zur Ordnung der Paarhufer (wissenschaftlich Artyodactyla) zählen insgesamt etwa 200 Tierarten, darunter auch Flusspferde, Giraffen, Schweine und Kamele und wie man heute weiß sogar Wale und Delphine.

Paarhufer mit Klauen

paarig geteilte Hufe der Rinder

Bei den landlebenden Paarhufern stehen die Beine auf jeweils zwei Hornschalen. Dieser "geteilte Huf" macht die Sohlen sehr anpassungsfähig an das Gelände. Man nennt diese Form der Hufe Klauen (Bild links: Klauen der Kuh). Unter den Paarhufern gibt es ausgesprochene Kletterspezialisten im Hochgebirge wie Lamas, Schafe und Ziegen aber auch das Yak im Himalaya.


Unpaarhufer
Pferde, Zebras und Esel gehören zusammen mit Nashörnern und Tapiren zur Familie der Unpaarhufer. Ihre Beine stehen jeweils auf nur einem verhornten Hufschuh.


Kühe sind Wiederkäuer

Kühe beim WiederkäuenDie meisten Arten der Paarhufer ernähren sich von mehr oder weniger dürrem Gras, Buschwerk, Blättern und Zweigen, Moos und Flechten. Viele Tierarten dieser reinen Vegetarier wachsen zu großen und starken Tieren heran. Fast alle anderen Tierarten und wir Menschen würden von solchem Futter niemals satt, geschweige denn groß werden. Das Geheimnis ihrer Ernährungsweise liegt bei der richtigen Technik beim Kauen und Verdauen. Holzige und strohige Stängel und harte Blätter werden nicht nur einmal heruntergeschluckt, sie werden vor der endgültigen Verdauung ein zweites Mal gekaut. Antilopen, Giraffen und Hirsche sowie die große Gruppe der Rinderartigen sind Wiederkäuer. Wissenschaftlich nennen wir diese Unterordung auch Ruminantia.

Bewaffnet und gut zu Fuß

behornte Kühe im Trab am HangOb Gazellen und Gnus, Ziegen und Schafe oder Rinder, die über 140 Arten der Wiederkäuer weltweit besiedeln alle Landschaften in Nordamerika, Afrika und Asien und leben vom Weiden und Grasen. Überraschend ist, dass die meisten Wiederkäuer, die nur friedlich Grünzeug fressen, Hörner tragen. Zoologisch gehören sie zur Familie der Hornträger, die man die Rinderartigen (Bovidae) nennt. Die Hörner sind in der Regel nicht zum Aufspießen da. Die Haltung des Kopfes und die Stellung der Hörner sind sehr wichtig zur meist gewaltfreien Kommunikation untereinander.

Hornträger und Herdentiere

Herdentiere auch kleine Kälber können schon rennen

Wiederkäuer beziehungsweise Hornträger sind soziale Tiere und leben in großen Gruppen zusammen (Bild rechts 1). Die Herden wandern im Lauf der Jahreszeiten mit dem Futter mit und legen dabei täglich große Distanzen zurück. Deswegen müssen frisch geborene Jungtiere schon nach wenigen Stunden alleine laufen und sogar rennen können. Wie Pferde auch, sind Rinder Fluchttiere (Umschalt-Bild 2). Im Gegensatz zu Fleischfressern besitzen Wiederkäuer sehr viel Ausdauer und können den ganzen Tag unterwegs sein.

Hornträger und Wiederkäuer sind sehr erfolgreich in der Evolution: Das größte landlebende Säugetier Europas ist der Wisent, das größte Amerikas der Bison, beide sind Rinderverwandte und nahe Verwandte unserer Kühe. Zoologisch handelt es sich bei Bisons, Wisenten und Kühen um die Gattung Bos.